Dank der Haptik erhalten gedruckte Werbemittel einen Vorteil, den digitale Medien nicht haben. Wenn ein zusätzlicher Sinn – der Tastsinn – an der Interaktion beteiligt ist, bleibt die Botschaft besser im Gedächtnis und erhöht die Wahrscheinlichkeit einer positiven Kaufentscheidung. Wie können Sie Haptik in Ihren Marketingabteilungen einsetzen?
Haptik, oder Berührungstechnik
Haptik oder die Technik der Berührung ist ein Bereich, der sich auf die Beziehung zwischen Mensch und Material konzentriert, in der Berührung stattfindet. Durch diesen Sinn lernen wir neue Dinge, erinnern uns an sie und verstehen sie. Die Aufgabe der Haptik besteht darin, mechanische Phänomene in einen Kontext zu übersetzen, den unser Gehirn verstehen kann, so dass wir die durch Berührung gewonnenen Informationen verarbeiten und nutzen können.
Berührung – eine nonverbale Form der Kommunikation
Haptische (taktile) Empfindungen ergänzen die traditionelle Kommunikation, die über das Sehen (Bilder, Text) und Hören (Töne, Sprache) wahrgenommen wird. Je mehr Sinne wir in die Interaktion zwischen Marke und Publikum einbeziehen, desto größer ist die Chance, dass wir kommunikativen Erfolg haben.
Haptik unterstützt Kaufentscheidungen
Berührungen beeinflussen nicht nur Kaufentscheidungen, sondern rufen auch eine Reihe von früheren Assoziationen mit einer Marke oder einem Produkt hervor. Wir sind in der Lage, uns an die Eindrücke zu erinnern, die durch den physischen Kontakt mit einer Verpackung oder einer veredelten Visitenkarte entstehen. Diese Eindrücke prägen wiederum das Bild der Marke im Bewusstsein und positionieren sie als luxuriös, elitär, originell oder detailverliebt.
Ein Beispiel für eine Marke, die bei ihren Marketingbemühungen auf die Haptik besonderen Wert legt, ist Apple. Die Einbeziehung des Tastsinns in das Nutzererlebnis geht so weit, dass sogar die Geschwindigkeit, mit der der Deckel der iPhone-Box geöffnet wird, von Bedeutung ist, um die gespannte Erwartung auf das Erscheinen des Produkts zu wecken.
Gewicht, Textur, Konvexität
Textur und visuelle Qualitäten beeinflussen die Kaufentscheidung, während sensorische Qualitäten sie unterstützen. Einzigartige Formen erhöhen die Aufmerksamkeit und regen zur Interaktion an – zum Lesen eines Prospekts oder zum Ausprobieren eines Produkts. Dieses Prinzip wird von Premium-Marken sehr gut verstanden, deren Drucke in der Regel die Verwendung von höherwertigen Papieren und Veredelungen beinhalten, die die wichtigsten Elemente der Botschaft hervorheben.
Die Haptik im Druck ermöglicht es, die flache und zweidimensionale traditionelle Druckfarbe durch Reliefs und Prägungen in die Dreidimensionalität zu überführen. Diese Art der Sinnesanregung im Druck kann durch Veredelungen erreicht werden, von denen die bekanntesten sind:
- Folie (glänzend, matt oder Softtouch, der an Pfirsichhaut erinnert), die auf den gesamten bedruckten Papierbogen aufgebracht wird
- 3D-Folie (bei Printendo können Sie zwischen Gold-, Silber-, Kupfer-, Rot-, Roségold- und holografischer Folie wählen)
- UV-Lack, der ausgewählte Elemente des Druckdesigns hervorhebt
- UV-3D-Lack, der ein Relief auf der Druckoberfläche erzeugt
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Die Haptik erzeugt eine stärkere, tiefere und bedeutungsvollere Auseinandersetzung mit dem gedruckten Element, da sie die Kommunikation in die physische Dimension erweitert. Die Wirkung des haptischen Erlebnisses ist viel größer als bei herkömmlichen flachen 2D-Eindrücken und geht tiefer in das Bewusstsein ein. Ein Finger, der über die Veredelungen streicht, erzeugt mehr neurologische Aktivität als die Wahrnehmung mit dem Sehsinn allein.
Haptik schafft Mehrwert für Produkte
Haptische Erfahrungen können den wahrgenommenen Wert von Produkten beeinflussen. Die Berührung eines veredelten Drucks ist interaktiver und verspricht das sensorische Erlebnis, das der Kontakt mit dem Produkt vermitteln wird. Die Haptik macht den Moment des Kontakts mit der Marke greifbarer und damit wertvoller und realer als der Kontakt in einer virtuellen Umgebung.
Eine Marke in der digitalen Dimension existiert als abstrakte Schöpfung, eine Marke in der physischen Welt materialisiert sich, sie „existiert also mehr“.
Über Druck kommunizierte Botschaften schaffen Assoziationen, die länger im Gedächtnis bleiben und die Bewertung des Markenwerts positiv beeinflussen. Und je höher diese Bewertung ausfällt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Verbraucher zu dem Produkt greift. Deshalb versuchen immer mehr Konsumgüterhersteller, durch Veredelungen, ungewöhnliche Verpackungsformen und -formate ihren Marken eine individuelle Identität zu geben und sie in den Regalen von Produkten der gleichen Kategorie zu unterscheiden.